Wer in Saarbrücken aufwächst kennt ihn eigentlich schon immer: Den Staden. Die grüne Oase an der Saar mit Blick auf die Stadtautobahn auf der anderen Saar Seite. Kinder werden vom Spielplatz angezogen. Alle anderen lieben die grünen Wiesen oder die Bierbänke.
Geburtstage, Fußballspiele, Feierabende ich weiß gar nicht wie viel Zeit ich am Staden schon verbracht habe. Bei schönem Wetter mit Freunden und einer Wolldecke, Spielen, kleinen Leckereien und einer Flasche Wein an den Staden, der perfekte Abend. Und, egal mit wem ich verabredet war, hier habe ich immer noch mehr getroffen. Und ja die Stadtautobahn auf der anderen Seite nervt. Ich habe sie aber immer schnell vergessen. Außerdem gibt’s auch was Schönes auf der anderen Saarseite: Eine etwa 450 Meter lange Wand unterhalb der Stadtautobahn mit Graffitis. Hier darf legal gesprayt werden und die Graffitis sind wirklich immer gut.
Der Staden befindet sich zwischen der Bismarckbrücke und dem Heizkraftwerk Römerbrücke. Entstanden ist er 1908. Die historischen Elemente hier sind denkmalgeschützt, wie die Mauer oder die Treppen und Pavillons von Architekt Heinrich Güth.
Für mich ist es ein Ort der Freizeit schreit. Aber nicht nur für mich, viele Hundert Menschen versammeln sich an lauen Sommerabenden in normalen Zeiten dort. Sie lachen, Labern und sind glücklich. Fahrradfahrer radeln vorbei, Jogger laufen ihre Runde entlang der Saar. Vorm Biergarten aus, dem Ulanen-Pavillon, werden sie beobachtet. Hier gibt es alle möglichen Getränke und Würstchen vom Grill.
Direkt daneben steht das Ulanen-Denkmal, ein Mann auf einem Pferd. Ursprünglich stand das Denkmal in Erinnerung an die im Deutsch-Französischen Krieg Gefallenen des Ulanen-Regiment „Großherzog Friedrich von Baden“ vor dem Alten Rathaus in Saarbrücken. Nach seiner Restauration 1957 wurde es am Staden aufgebaut.
Wer keinen Balkon oder Garten in der Innenstadt hat, wie ich in meiner Zeit in einer der Seitenstraßen der Mainzerstraße, nennt den Staden seinen Garten. Eine Decke und die Unibücher und mittags an der Saar lernen. Klar es gibt schöneres, aber hier war das Lernen erträglich.
Seit einigen Jahren gibt es auch ein wundervolles Weinfest am Staden: Die Weinzeit. Vorbeischlendern an den Ständen, Wein bestellen und Freunde treffen. Das ist mal was anderes wie in den Kneipen zu hocken (natürlich sind die auch wundervoll) und deshalb ist die Weinzeit auch meist sehr gut besucht, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
Ich finde an diesen Ort passt so ein Saarkind Saarstein perfekt. Völlig unscheinbar mitten auf der Wiese lag er. Es war eher ein grauer Tag mit so manchem Regenschauer, aber auch Sonne. Lange hat er nicht dort gelegen. Noch am gleichen Tag meldete sich ein glücklicher Gewinner.
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